fashion x values
Mit ihrer nachhaltigen Stilberatung „Come on Closet“ hilft Beatriz Monteiro ihren Kund:innen dabei, bewusster mit Konsum umzugehen und ihren individuellen Stil zu finden. Wir haben mit der Frankfurterin über den Spaß an der Mode, unbequeme Fakten und die ersten Schritte in Richtung nachhaltiges Styling gesprochen.
Text: Nathalie Eirich
Foto: Karolina Krausser
Sustainable Styling: Für Beatriz ist das ein großer Begriff, der – wie so vieles – im Kleinen beginnt. Der erste Schritt führt unweigerlich in Richtung eigener Kleiderschrank und zu der Frage: Was ist schon da? Was kann ich daraus kreieren? „Mir bewusst zu machen, welche Teile ich wirklich noch gerne trage, hat schon viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Im Grunde gehe ich noch einmal in meinem eigenen Kleiderschrank shoppen.“ Beim Einkaufen von neuen Teilen gelte es, nach nachhaltigen Alternativen zu suchen. „Fair Fashion oder Secondhand-Läden sind gute Optionen, die wir mischen können.“ Die Crux: nicht den Überblick zu verlieren, über das, was man hat, und das, was man möchte.
Beatriz Monteiro / Goy Le
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
„Für den ersten Schritt in die richtige Richtung ist eine gewisse Unbequemlichkeit nötig. Dabei darf man nicht vergessen: Mode soll Spaß machen.“
Beatriz Monteiro
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
The Görls Club Vintage / Martin Ohnesorge
Was bedeutet es, wenn ein Shirt fünf Euro kostet? Sich mit der Problematik Fast Fashion zu befassen, ist für Beatriz essentiell. Fakt ist: Es muss unbequem werden, damit der Anfang leicht fällt. Dabei geht es nicht darum, auf Anhieb perfekt zu sein – es ist ein Prozess. Das Wichtigste: die Freude nicht zu verlieren. Neue Lieblingsteile zu suchen, sollte ein Spaßfaktor sein. „Ich würde nachhaltiges Styling nicht schwieriger nennen, sondern aufwendiger. Mittlerweile ist die Auswahl an nachhaltigen Marken mit modernen Stilen fern des vermeintlichen ,Öko-Images‘ groß. Und auch, wenn viele das anders sehen: Wir müssen uns eingestehen, dass Mode ein wichtiges Thema ist, in das wir Zeit investieren sollten.“
„Wenn ich weiß, wer ich bin und was ich ausdrücken will, bin ich schon den ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen.“
Beatriz Monteiro
Seinen Stil nachhaltiger zu gestalten, bedeutet nicht, sich zu verbiegen. „Wenn ich weiß, was ich möchte, bin ich automatisch fokussierter und jage nicht jedem Trend hinterher – es ist mehr Klarheit da“, so die „Come on Closet“-Stylistin. Dass man Teile dennoch nicht mehr sehen kann, sei normal. Dann müsse man sich fragen: Was kann ich mit ihnen machen? „Mein Stil darf sich entwickeln und ändern, aber niemals darf die Wertschätzung für die Kleidung verloren gehen – Mode ist kein Wegwerfartikel.“
The Görls Club Vintage / Martin Ohnesorge
OLA Ware
OLA Ware
Kleiderschrank analysieren:
Warum trage ich etwas gerne? In welcher Stimmung habe ich bestimmte Teile gekauft? Ich finde neue Kombinationen und arbeite mit Accessoires.
Materialien kennenlernen:
Um ein Gefühl für hochwertige Stoffe zu bekommen, hilft es, sich nicht nur mit ihnen zu be-, sondern sie im Laden auch anzufassen und sich zu fragen: Was sind das für Materialien? Wie wurden sie produziert?
Ein-Monats-Challenge:
Ich kaufe bewusst einen Monat lang nichts und probiere, wie sich das für mich anfühlt. Alternativ ziehe ich mich, wenn ich etwas Schönes sehe, erst einmal zurück und prüfe, ob ich es am nächsten Tag noch möchte.
Altes tauschen:
Ich bringe gerne Freund:innen zusammen und gestalte das Ganze als Event: Jeder bringt zehn Teile mit. Es ist oft erstaunlich, was daraus entsteht.
Filmtipp:
„The True Cost – Der Preis der Mode“ zeigt ungeschminkt, wie die Bekleidungsindustrie funktioniert. Sehr hilfreich, um sein Konsumverhalten zu überdenken.
Konzentration auf wenige Lieblingsteile: Unter diesem Gesichtspunkt ist für Beatriz Vintage-Mode spannend. Einzelstücke, die einen vergangenen Zeitgeist widerspiegeln, Geschichten erzählen oder zeitlos sind – und: bereits produziert. Für AAAREA hat sie ihre Top-Secondhand-Adressen in Frankfurt zusammengestellt:
[fyt] vintage
Eva und Jule haben während ihres Studiums begonnen, die schönsten Vintage-Stücke für ihren Online-Shop zu kuratieren: Immer auf der Jagd nach dem Einzigartigen, dem hochwertig Verarbeiteten. Es geht auch um die Nachhaltigkeit, nicht immer neu von der Stange zu kaufen, um die Suche und um die Geschichte dahinter: Was hat dieses Kleidungsstück schon erlebt, bevor es durch Zufall in unsere Hände fällt?
OLA Ware
„Unser Ziel ist es, die bestehenden Massen an gebrauchter Kleidung wieder unter die Menschen zu bringen, um unseren Kund:innen und vor allem der Umwelt etwas Gutes zu tun“, sagen Aleksandra und Dominik. Sie haben genug von der Kurzlebigkeit der Kleidung und den Produktionsbedingungen. Inzwischen sind einige ihrer Produkte von Frankfurter:innen, sodass ein lokaler Kreislauf der Wiederverwertung entsteht.
Zeitgeist X Vintage
Leandra und Luka liegt ein nachhaltiger Lebensstil am Herzen. Da sie sich für Mode schon lange interessieren, haben sie beides verbunden: „Unser Konzept besteht darin, Originalkleidung aus den 20er- bis 90er-Jahren zu suchen und durch Näharbeiten aufzuwerten. Uns ist es wichtig, nachhaltigen Stoffen eine ,zweite Chance‘ zu geben.“
The Görls Club Vintage
Jana ist mit der Idee gestartet, einen Vintage-Shop zu eröffnen, der zeigt, dass man nicht neu kaufen muss, um einen coolen, modernen Look zu kreieren. Alles in ihrem Shop ist mit Liebe ausgewählt und aufbereitet: „Ich hoffe sehr, dazu inspirieren zu können, weniger neu und ausgewählter zu kaufen.“
OLA Ware
OLA Ware
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Mit ihrer nachhaltigen Stilberatung „Come on Closet“ hilft Beatriz Monteiro ihren Kund:innen dabei, bewusster mit Konsum umzugehen und ihren individuellen Stil zu finden. Wir haben mit der Frankfurterin über den Spaß an der Mode, unbequeme Fakten und die ersten Schritte in Richtung nachhaltiges Styling gesprochen.
Text: Nathalie Eirich
Foto: Karolina Krausser
Beatriz Monteiro / Goy Le
Sustainable Styling: Für Beatriz ist das ein großer Begriff, der – wie so vieles – im Kleinen beginnt. Der erste Schritt führt unweigerlich in Richtung eigener Kleiderschrank und zu der Frage: Was ist schon da? Was kann ich daraus kreieren? „Mir bewusst zu machen, welche Teile ich wirklich noch gerne trage, hat schon viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Im Grunde gehe ich noch einmal in meinem eigenen Kleiderschrank shoppen.“ Beim Einkaufen von neuen Teilen gelte es, nach nachhaltigen Alternativen zu suchen. „Fair Fashion oder Secondhand-Läden sind gute Optionen, die wir mischen können.“ Die Crux: nicht den Überblick zu verlieren, über das, was man hat, und das, was man möchte.
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
„Für den ersten Schritt in die richtige Richtung ist eine gewisse Unbequemlichkeit nötig. Dabei darf man nicht vergessen: Mode soll Spaß machen.“
Beatriz Monteiro
Zeitgeist x Vintage / Jannik Zorn
Was bedeutet es, wenn ein Shirt fünf Euro kostet? Sich mit der Problematik Fast Fashion zu befassen, ist für Beatriz essentiell. Fakt ist: Es muss unbequem werden, damit der Anfang leicht fällt. Dabei geht es nicht darum, auf Anhieb perfekt zu sein – es ist ein Prozess. Das Wichtigste: die Freude nicht zu verlieren. Neue Lieblingsteile zu suchen, sollte ein Spaßfaktor sein. „Ich würde nachhaltiges Styling nicht schwieriger nennen, sondern aufwendiger. Mittlerweile ist die Auswahl an nachhaltigen Marken mit modernen Stilen fern des vermeintlichen ,Öko-Images‘ groß. Und auch, wenn viele das anders sehen: Wir müssen uns eingestehen, dass Mode ein wichtiges Thema ist, in das wir Zeit investieren sollten.“
The Görls Club Vintage / Martin Ohnesorge
„Wenn ich weiß, wer ich bin und was ich ausdrücken will, bin ich schon den ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen.“
Beatriz Monteiro
The Görls Club Vintage / Martin Ohnesorge
Seinen Stil nachhaltiger zu gestalten, bedeutet nicht, sich zu verbiegen. „Wenn ich weiß, was ich möchte, bin ich automatisch fokussierter und jage nicht jedem Trend hinterher – es ist mehr Klarheit da“, so die „Come on Closet“-Stylistin. Dass man Teile dennoch nicht mehr sehen kann, sei normal. Dann müsse man sich fragen: Was kann ich mit ihnen machen? „Mein Stil darf sich entwickeln und ändern, aber niemals darf die Wertschätzung für die Kleidung verloren gehen – Mode ist kein Wegwerfartikel.“
OLA Ware
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Kleiderschrank analysieren:
Warum trage ich etwas gerne? In welcher Stimmung habe ich bestimmte Teile gekauft? Ich finde neue Kombinationen und arbeite mit Accessoires.
Materialien kennenlernen:
Um ein Gefühl für hochwertige Stoffe zu bekommen, hilft es, sich nicht nur mit ihnen zu be-, sondern sie im Laden auch anzufassen und sich zu fragen: Was sind das für Materialien? Wie wurden sie produziert?
Ein-Monats-Challenge:
Ich kaufe bewusst einen Monat lang nichts und probiere, wie sich das für mich anfühlt. Alternativ ziehe ich mich, wenn ich etwas Schönes sehe, erst einmal zurück und prüfe, ob ich es am nächsten Tag noch möchte.
Altes tauschen:
Ich bringe gerne Freund:innen zusammen und gestalte das Ganze als Event: Jeder bringt zehn Teile mit. Es ist oft erstaunlich, was daraus entsteht.
Filmtipp:
„The True Cost – Der Preis der Mode“ zeigt ungeschminkt, wie die Bekleidungsindustrie funktioniert. Sehr hilfreich, um sein Konsumverhalten zu überdenken.
OLA Ware
OLA Ware
Konzentration auf wenige Lieblingsteile: Unter diesem Gesichtspunkt ist für Beatriz Vintage-Mode spannend. Einzelstücke, die einen vergangenen Zeitgeist widerspiegeln, Geschichten erzählen oder zeitlos sind – und: bereits produziert. Für AAAREA hat sie ihre Top-Secondhand-Adressen in Frankfurt zusammengestellt:
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Eva und Jule haben während ihres Studiums begonnen, die schönsten Vintage-Stücke für ihren Online-Shop zu kuratieren: Immer auf der Jagd nach dem Einzigartigen, dem hochwertig Verarbeiteten. Es geht auch um die Nachhaltigkeit, nicht immer neu von der Stange zu kaufen, um die Suche und um die Geschichte dahinter: Was hat dieses Kleidungsstück schon erlebt, bevor es durch Zufall in unsere Hände fällt?
OLA Ware
„Unser Ziel ist es, die bestehenden Massen an gebrauchter Kleidung wieder unter die Menschen zu bringen, um unseren Kund:innen und vor allem der Umwelt etwas Gutes zu tun“, sagen Aleksandra und Dominik. Sie haben genug von der Kurzlebigkeit der Kleidung und den Produktionsbedingungen. Inzwischen sind einige ihrer Produkte von Frankfurter:innen, sodass ein lokaler Kreislauf der Wiederverwertung entsteht.
Zeitgeist X Vintage
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Jana ist mit der Idee gestartet, einen Vintage-Shop zu eröffnen, der zeigt, dass man nicht neu kaufen muss, um einen coolen, modernen Look zu kreieren. Alles in ihrem Shop ist mit Liebe ausgewählt und aufbereitet: „Ich hoffe sehr, dazu inspirieren zu können, weniger neu und ausgewählter zu kaufen.“
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